Das waren nun insgesamt zehn Familienaufstellungen in den drei Tagen, jeweils von 9:00 bis 19:00 oder später – ich bin geschlaucht, aber fühle mich zufrieden. So in der Rückschau kommt das wirkliche Staunen darüber, welche Lebensgeschichten sich in den vergangenen Tagen ausgebreitet haben: von Mißbrauch über Täterschaft in der NS-Zeit, von Homosexualität über schwere Krankheit bis hin zu – vergleichsweise – einfachen Problemen in der Partnerwahl.
Das Thema meiner eigenen Aufstellung, die Beziehungen in meiner Herkunftsfamilie, war da wenig belastend für die Stellvertreter und ich fand für mich folgende interessante Punkte:
- Ich bin mit den toten Brüdern meiner Mutter identifiziert.
- Es fehlt die Lebensfreude in der gesamten Herkunftsfamilie.
- Ich kann mir keine Freude zugestehen, da ich sonst andere Familienmitglieder verrate (Mutterlinie).
- Die komplette Liebe meiner Mutter liegt im elterlichen Betrieb.
- Meine Mutter lenkt sich immer mit Tätigkeit ab, um nicht an die Trauer in ihrer Herkunftsfamilie erinnert zu werden.
- Ich muss die Erwartungen aktiv zurückgeben und bei meinen Eltern lassen.
Einfache und in der Rückschau klare Punkte, die wirklich zu erkennen und zu erfassen nicht leicht waren.
Ich sehe die Aufstellung als Startpunkt eines Prozesses, der mir hilft, einige meiner Belastungen und Schwächen in den Griff zu bekommen. Ich bin schon gespannt, wie die drei Tage in mir weiterarbeiten und -wirken werden :-).
Als Übung habe ich noch mitbekommen:
- In einen Wald gehen.
- Mir in einem Bach mein altes Leben abwaschen.
- Mein Lebensfeuer entzünden.
Jetzt brauche ich noch einen Platz dafür, Zeit und einen kleinen Energieschubs …
Und Werbung mach ich auch noch: apsys.
Sehr intensiv war die Auseinandersetzung und Konfrontation mit den anderen Teilnehmer/innen der Runde, von denen ich teilweise nur den Vornamen kenne. Irgenwie schade, dass ich den Großteil der Leute wohl nicht mehr treffen werde. Da ich so intensiv an den Schicksalen teilhaben konnte, interessiert mich natürlich neben den Menschen selbst auch der weitere Verlauf ihrer Geschichte, den ich aber nicht mehr erfahre.
So wünsche ich allen hier noch mal eine gutes Leben und geb ihnen mein Wohlwollen mit.
Das Leben ist schön :-)!