Safier, Daniel: Jesus liebt mich
Wie das Vorgängerbuch „Mieses Karma“ hat Safier aus Frauensicht geschrieben. Und zwar aus der Sicht von Marie, die allerlei Beziehungsprobleme zu lösen hat – von ihrem Ex, ihrer Schwester bis hin zu ihren Eltern. Sie ist es auch, die sich in Jesus verliebt. Und Jesus verliebt sich in Marie. So einfach und banal das klingt ist die Liebesbeziehung dann nicht, da der Sohn Gottes ja den Auftrag hat, die prophezeite Apokalypse und damit den Endkampf gegen das Böse durchzustehen um schließlich zum Jüngsten Gericht zu sitzen.
Amüsant ist das Aufeinanderprallen von menschlicher und göttlicher Sichtweise, aus sich daraus ergebenden Paradoxien, die Interpretation der Apokalypse und auch die Entwicklung der durchschnittlich-westlichen Marie im Laufe der Geschichte, die über sich hinauswächst – und schließlich die Welt rettet.
Immer wieder war ich neugierig, wie Safier die Geschichte weiterlaufen lassen wird, um die Darsteller aus der einen oder anderen Verflechtung scheinbar all zu vieler Stränge und Verstrickung wieder herauszubekommen.
Einzelne Stellen empfinde ich als nicht ganz stimmig bzw. als unlogisch – das hat meinem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch getan …
Insgesamt ein lebendig, erfrischendes Buch für die Zerstreuung zwischendurch 🙂