Safier, David: Mieses Karma

Safier, Daniel: Mieses KarmaMieses Karma

Ein unterhaltendes, lustiges, teilweise zum Nachdenken anregendes Buch. Super fand ich die Geschichte um die Ideen der Wiedergeburten an sich, weiters viele originelle Begebenheiten und Lösungen für verzwickte Situationen …Die Sprache ist flott, bildreich und herrlich übertreibend.

Interessant ist, dass die klischehafte Darstellung von Mann, Frau und deren Beziehung durch die „Umkehrung“ der Geschlechterrollen dann doch einen Reiz entwickelt: die beruflich erfolgreiche Frau, die ihre Familie der Karriere opfert und der beruflich nicht erfolgreiche Mann, der sich um die Familie kümmert und der sich erst entfalten kann, als seine Frau tot ist.
(Ich habe mich zwischendurch immer wieder mal gefragt, ob die Rollen von Anfang an so konzipiert waren, oder ob Safier zwischendurch oder im nachhinein die Geschlechter der Hauptdarsteller vertauscht hat.)

Die Wiedergeburtsreihe wird schließlich beendet als die ursprünglich erfolgsbesessene Hauptdarstellerin Kim Lange erkennt, dass die (harmonische) Familie (hier Vater, Mutter, Kind) ihr Nirwana ist. Für mich nicht ganz schlüssig ist dabei, dass Kim Lange (als wiedergeborene Frau) gegen die zweite Frau ihres Mannes intrigiert, einen Keil in diese Ehe treibt und so die ursprüngliche Ordnung wiederherstellt – was als zumindest o.k. vermittelt wird. Einen ordentlichen „Karmaschub“ bekommt sie, weil sie letzten Endes doch das Leben der zweite Frau rettet, die ihr ursprünglich so verhasst war.

Nicht ganz klar ist mir der Schluss: zwei Sichtweisen sind für mich möglich:
* Kim Lange ist wirklich im Nirwana – und erlebt sich dort mit ihrer Familie vereint
* Kim Lange kommt wieder ins Leben zurück und ist dort mit ihrer Familie vereint und findet so ihr Nirwana

In Wirklichkeit ist das aber egal …

Insgesamt eine schöne, positive Geschichte, teilweise klischehaft positiv 🙂