Das Wunder der Selbstliebe

Bärbel Mohr: Das Wunder der Selbstliebe.
Der geheime Schlüssel zum Öffnen aller Türen.

Im Vorwort schreibt Bärbel Mohr: „… so ist auch dieses Buch entstanden, weil genau dieses Thema gerade bei mir selbst anstand“. Daher ist der rote Faden durch das Buch wohl auch der Weg, auf dem sie sich diesem Thema genähert hat. Und dieser Weg beginnt mit der Frage: „Ist Selbstliebe überhaupt okay?“, führt durch verschiedene Aspekte wie „Umgang mit eigene Schwächen“, „Beziehungsfähigkeit, „Körper, Geist und Seele“, „Beziehung zu den Eltern“, … hin zum letzten Kapitel „Nächstenliebe dank Selbstliebe“.
Dem eigentlichen Inhalt folgt ein Nachruf: Bärbel Mohr ist nach Fertigstellung des Buches im Oktober 2010 gestorben.

„Das Wunder der Selbstliebe“ ist in 3 x 8 Kapitel unterteilt: die großen drei sind „Aller Anfang ist nicht schwer“, „Selbstliebe für Fortgeschrittene“ und „Auf dem Weg zum Selbstliebe-Profi“.
Den 24 Kapiteln steht jeweils ein schönes Bild mit Zitat voran, steigt mit Bärbel Mohrs Erfahrungen bzw. Selbstreflexion ein, führt an Geschichten und eigenen Einsichten die Aspekte des Themas ein und enthält Übungen zur Vertiefung.
Zum Beispiel in folgendem Kapitel:

Wie sprichst du mit dir selbst?„Wie sprichst du mit dir selbst?“

Der Einstieg erfolgt mit einer Geschichte eines Au-pair-Mädchens aus Kenia, dass mit dem Wetter in Deutschland einfach nie  zufrieden sein konnte. Schließlich erkennt Bärbel Mohr, dass die Unzufriedenheit des Mädchensgar nicht dem Wetter galt, sondern in Wirklichkeit sich selbst.
Negative Selbstansprache: wir sprechen oft negativ mit uns selbst, wenn wir nicht so gut bzw. erfolgreich sind, wie wir gerne sein möchten: „Ich schaffe das nicht. Ich Idiot! …“
Als Übung wird vorgeschlagen, sich selbst in Bezug auf verschiedene Fähigkeiten quanitativ einzuschätzen und gezielt an der Verbesserung dieser Fähigkeiten zu arbeiten. Es könnte zum Beispiel sein, dass der Wunsch, kreativ zu sein, lt. Eigeneinschätzung bereits zu 20 % erfüllt ist. Nun suche ich nach Situationen, in denen ich bereits kreativ bin bzw. war (immerhin schätze ich mich ja zu 20 % kreativ ein). Nun überlege ich mir Aktivitäten, um meine Kreativität weiter zu steigern. Z.B.: könnte ich mich entschließen, jedes Monat ein Museum besuchen um neue Eindrücke zu sammeln und/oder bei jeder größeren Entscheidung, die ich zu treffen habe, mir ein Mindmap anzufertigen. Damit erhalte ich eine Liste von Punkten, mit denen ich bereits zufrieden bin und eine, die ich umsetzen kann, um mich noch zu steigern. Durch diese Übungsanleitung wird aus einem Problemzustand ein Ressourcen-Zustand und eine Aktivitätsliste.
Ist Selbstliebe überhaupt okaySelbstaussagen (bewusst) verändern: Wenn mir negative Selbstaussagen aufgefallen sind, dann kann ich sie bewusst in eine positive Formulierung bringen und mir für Situation zurechtlegen, in denen ich mit mir eben nicht zufrieden bin. Aus „Ich Idiot!“ kann dann werden „Da war ich jetzt aber unaufmerksam. Das kann schon mal passieren und für das nächste Mal, werde ich meine ganze Konzentration für diese Aufgabe aufwenden, dann gelingt es mir besser.“
In Gute Gedanken sind heilsam führt Bärbel Mohr dann die positive Selbstkommunikation als wesentlichen Bestandteil für körperlichen Gesundheit an.

Insgesamt

Schon mit ihrem Buch „Bestellungen beim Universum“ hat Bärbel Mohr die Leser/innenschaft durch ihren Schreibstil geteilt: Entweder man mag ihren Stil sehr – oder man mag ihn gar nicht.
Sie spricht den Leser/die Leserin im IKEA-Stil mit „du“ an, scheint ihre Sichtweise nicht zu hinterfragen und als absolut wahr hinzustellen, bringt Zusammenhänge vereinfacht (oder gar nicht), beschreibt Schwieriges als Leichtes, deutet Banales als Besonderes, …

Das provozierte mich zuweilen.

Jene, die dieser Stil anspricht oder wer darüber zumindest hinwegkommt, der findet in diesem Buch jedoch frisch-fröhlich-leicht-präsentierte Anregungen, wie er seinem Leben mehr Tiefe geben kann.
Und so ‚leicht und oberflächlich‘ Bärbel Mohrs Stil ihre Texte auch erscheinen lässt, so ’schwer und tiefgründig‘ ist es, was dahinter verborgen ist (und in diesem Buch teilweise auch verborgen bleibt).

Das Leben ist schön :-)!
Thomas

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