Jesus liebt mich

Safier, Daniel: Jesus liebt michJesus liebt mich

Wie das Vorgängerbuch „Mieses Karma“ hat Safier aus Frauensicht geschrieben. Und zwar aus der Sicht von Marie, die allerlei Beziehungsprobleme zu lösen hat – von ihrem Ex, ihrer Schwester bis hin zu ihren Eltern. Sie ist es auch, die sich in Jesus verliebt. Und Jesus verliebt sich in Marie. So einfach und banal das klingt ist die Liebesbeziehung dann nicht, da der Sohn Gottes ja den Auftrag hat, die prophezeite Apokalypse und damit den Endkampf gegen das Böse durchzustehen um schließlich zum Jüngsten Gericht zu sitzen.
Amüsant ist das Aufeinanderprallen von menschlicher und göttlicher Sichtweise, aus sich daraus ergebenden Paradoxien, die Interpretation der Apokalypse und auch die Entwicklung der durchschnittlich-westlichen Marie im Laufe der Geschichte, die über sich hinauswächst – und schließlich die Welt rettet.

Immer wieder war ich neugierig, wie Safier die Geschichte weiterlaufen lassen wird, um die Darsteller aus der einen oder anderen Verflechtung scheinbar all zu vieler Stränge und Verstrickung wieder herauszubekommen.
Einzelne Stellen empfinde ich als nicht ganz stimmig bzw. als unlogisch – das hat meinem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch getan …

Insgesamt ein lebendig, erfrischendes Buch für die Zerstreuung zwischendurch 🙂

Herbstspaziergang auf den Reinerkogel, Graz

Dieser Nachmittag hat sich angeboten für einen Spaziergang: der sonnige Himmel hat die Herbstfärbung der Blätter schön kontrastiert, die lauen Temperaturen haben zum Ausgang eingeladen. Wir wählten den Kreuzwirt als Ziel und starteten Richtung Jakobsleiter.

Über die 241 Stufen geht es auf den fast 500 m hoch gelegenen Rastplatz im Wald am sanften Gipfel des Reinerkogels.

Spaß des Tages war es, die ‚Blätter von den Bäumen zu schütteln‘
und den Blätterregen zu genießen … Beim Kreuzwirt gab es Heiße Schokolade und für mich als Belohnung eine Kreuzwirt-Rumkugel :-).

Die Dämmerung hatte schon eingesetzt, als wir aus dem Wirtshaus kamen und uns auf den Heimweg machten – dadurch war der Heimweg doppelt reizvoll.

Das Leben ist schön 🙂

Safier, David: Mieses Karma

Safier, Daniel: Mieses KarmaMieses Karma

Ein unterhaltendes, lustiges, teilweise zum Nachdenken anregendes Buch. Super fand ich die Geschichte um die Ideen der Wiedergeburten an sich, weiters viele originelle Begebenheiten und Lösungen für verzwickte Situationen …Die Sprache ist flott, bildreich und herrlich übertreibend.

Interessant ist, dass die klischehafte Darstellung von Mann, Frau und deren Beziehung durch die „Umkehrung“ der Geschlechterrollen dann doch einen Reiz entwickelt: die beruflich erfolgreiche Frau, die ihre Familie der Karriere opfert und der beruflich nicht erfolgreiche Mann, der sich um die Familie kümmert und der sich erst entfalten kann, als seine Frau tot ist.
(Ich habe mich zwischendurch immer wieder mal gefragt, ob die Rollen von Anfang an so konzipiert waren, oder ob Safier zwischendurch oder im nachhinein die Geschlechter der Hauptdarsteller vertauscht hat.)

Die Wiedergeburtsreihe wird schließlich beendet als die ursprünglich erfolgsbesessene Hauptdarstellerin Kim Lange erkennt, dass die (harmonische) Familie (hier Vater, Mutter, Kind) ihr Nirwana ist. Für mich nicht ganz schlüssig ist dabei, dass Kim Lange (als wiedergeborene Frau) gegen die zweite Frau ihres Mannes intrigiert, einen Keil in diese Ehe treibt und so die ursprüngliche Ordnung wiederherstellt – was als zumindest o.k. vermittelt wird. Einen ordentlichen „Karmaschub“ bekommt sie, weil sie letzten Endes doch das Leben der zweite Frau rettet, die ihr ursprünglich so verhasst war.

Nicht ganz klar ist mir der Schluss: zwei Sichtweisen sind für mich möglich:
* Kim Lange ist wirklich im Nirwana – und erlebt sich dort mit ihrer Familie vereint
* Kim Lange kommt wieder ins Leben zurück und ist dort mit ihrer Familie vereint und findet so ihr Nirwana

In Wirklichkeit ist das aber egal …

Insgesamt eine schöne, positive Geschichte, teilweise klischehaft positiv 🙂